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Gesund bewegt – für die Gesundheit [top]
Laut einer Studie der WHO sind nichtübertragbare Krankheiten, wie Herzkreislauferkrankungen und Krebs Todesursache Nummer 1 in den industrialisierten Ländern (WHO, 2002). Die Hauptrisikofaktoren sind Bewegungsmangel, Nikotin, Fehlernährung und Übergewicht. Letzt genanntes wird heutzutage verstärkt auf den bewegungsarmen, inaktiven Lebensstil zurückgeführt, da trotz der allgemeinen Abnahme der Kalorienzufuhr in der Bevölkerung das Problem der Fettleibigkeit weiter zunimmt (vgl. Prentice und Jebb, 1995 und Pescatello und VanHeest, 2000 und AefU, 2002).

In der Schweiz bewegen sich 37% der Bevölkerung gemäss Mindestempfehlung der WHO nicht ausreichend. Fachkreise empfehlen, sich während einer halben Stunde oder drei Mal zehn Minuten am Tag zu bewegen. Die Bewegungen sollten dabei mindestens zügigem Gehen entsprechen, bei der man leicht ausser Atem oder leicht ins Schwitzen kommt (Martin et al. 2000a).

Bewegung wird als Schlüsselfaktor für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil angesehen: Wer sich regelmässig gesundheitswirksam bewegt, lebt auch sonst gesundheitsbewusster (Zanoni, 2001). Über die Variable Bewegung können demnach andere Risikofaktoren wie Rauchen oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten minimiert werden. In diesem Sinne hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bewegung als Thema ihres Weltgesundheitstags 2002 aufgegriffen: «World Health Day 2002: Agita mundo – Move for Health» (http://www.who.int/moveforhealth/en).

Verschiedene Studien schreiben einer regelmässigen Bewegung folgende Gesundheitseffekte zu:

  • 50% Reduktion des Risikos, an Herzkreislaufkrankheiten, Altersdiabetes und Übergewicht zu erkranken (Powell et al., 1987).
  • 30% Reduktion des Risikos, Bluthochdruck zu entwickeln (Fagard, 1994 und Fagard und Tipton, 1994).
  • Tieferer Blutdruck bei Personen, die bereits unter Bluthochdruck leiden.
  • Unterstützung des Erhalts der Knochenmasse und daher Schutz vor Osteoporose (Wolman, 1994).
  • Verbesserung von Gleichgewichtssinn, koordinativem Vermögen, Mobilität, Kraft und Ausdauer (Drinkwater, 1994 und Parsons et al., 1992).
  • Erhöhung des Selbstwertgefühls, Reduktion milden bis moderaten Bluthochdrucks, Förderung des allgemeinen psychologischen Wohlbefindens (MacAuley, 1994 und Scully, 1998).

Gesund bewegt – für die Umwelt [top]
Wer kurze Strecken statt mit dem Auto zu Fuss, mit dem Velo, Trottinet, Rollschuhen etc. zurücklegt, leistet einen aktiven Beitrag zur Reduktion des motorisierten Verkehrs.

Weniger Autoverkehr bedeutet weniger Energieverbrauch. Der Verkehr ist mit einem Drittel am Gesamtenergieverbrauch der grösste «Energiefresser» in der Schweiz. Weniger Autoverkehr bedeutet weniger Luftverschmutzung, weniger Lärm, weniger Verkehrsunfälle, weniger Staus und gleichzeitig mehr Ruhe, mehr Bewegung im Alltag, mehr Wohlbefinden und mehr Gesundheit.

Pro neu aktive Person könnten pro Jahr 500 Autokilometer und die damit verbundenen Abgase und Lärmemissionen eingespart werden. Wenn alle körperlich ungenügend Aktiven in der Schweiz mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren würden, könnte umgerechnet auf 10 Jahre der Austoss von CO2 um 2,5 Mio. Tonnen CO2 verringert werden. Damit würden bereits über 50% der im ursprünglichen CO2-Gesetz festgelegten Reduktionsziele erfüllt und damit das Klima geschont!


Gesund bewegt – für die Volkswirtschaft [top]
Die gesundheitlichen Folgen des Bewegungsmangels führen bereits heute zu einem grossen volkswirtschaftlichen Verlust. Eine Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin und des Universitätsspitals Zürich kommt zum Ergebnis, dass ungenügende körperliche Aktivität in der Schweizer Bevölkerung jährlich knapp

  • 1,4 Millionen Erkrankungen verursacht,
  • für 2000 Todesfälle verantwortlich ist,
  • direkte Behandlungskosten von 1,6 Milliarden Franken sowie
  • indirekte Kosten von 0,8 Milliarden Franken verursacht.

Bezogen auf die Gesamtgesundheitsausgaben von knapp 40 Milliarden Franken im Jahr 1999 entspricht dies einem Anteil von 4%.


Quellenverzeichnis [top]

  • Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz Schweiz und International Society of Doctors for the Environment ISDE (2002). Verkehr – Umwelt – Gesundheit. Basel/Brig.
  • Drinkwater, B. (1994). Physical activity, fitness and osteoporosis. In: Bouchard, C. et al., (ed.). Physical activity, fitness and health: international proceedings and consensus statement. Champaign, IL, Human Kinetics Publishers.
  • Fagard, R. H. (1994). Physical fitness and blood pressure. Journal of hypertension, 11 (suppl. 5): pp. 47 – 52.
  • Fagard, R. H. & Tipton, C. M. (1994). Physical activity, fitness and hypertension. In: Bouchard, C. et al., (ed.). Physical activity, fitness and health: international proceedings and consensus statement. Champaign, IL, Human Kinetics Publishers.
  • Macauley, E. (1994). Physical activity and psychosocial outcome. In: Bouchard, C. et al., (ed.). Physical activity, fitness and health: international proceedings and consensus statement. Champaign, IL, Human Kinetics Publishers, 1994.
  • Martin, B., Beebler, I., Szucs, T., Smala AM., Brügger O., Casparis, C., Allenbach, R., Raeber, PA., Marti, B. (2000b). Volkswirtschaftlicher Nutzen der Gesundheitseffekte der körperlichen Aktivität: erste Schätzungen für die Schweiz. Gemeinsame wissenschaftliche Stellungnahme (BASPO, BAG, SBU, SUVA, ISPM, Unispital Zürich, Netzwerk Gesundheit und Bewegung).
  • Martin, B., Lamprecht, M., Calmonte, R., Raeber P.A., Marti, B. (2000a). Körperliche Aktivität in der Schweizer Bevölkerung: Niveau und Zusammenhänge mit der Gesundheit. In: Schweizerische Zeitschrift für «Sportmedizin und Traumatologie» 48(2): pp. 87/88.
  • Parson, D. et al. (1992). Balance and strength changes in elderly subjects after heavyresistance strength training. Medicine and science in sports and exercise, 24(suppl): p. 21.
  • Pescatello, L., VanHeest, J. (2000). Physical activity mediates a healthier body weight in the presence of obesity. British journal of sports medicine, 34: pp. 86–93.
  • Powell, K. E. et al. (1987). Physical activity and the incidence of coronary heart disease. Annual review of public health, 8: pp. 253–287.
  • Prentice, A., Jebb, S. (1995). Obesity in Britain: gluttony or sloth? BMJ, 311: pp. 437–439
  • Scully, D. et al. (1998). Physical exercise and psychological well being: a critical review. British journal of sports medicine, 32: pp. 111–120.
  • World Health Report 2002: Reducing Risk, Promoting Healthy Life, WHO, Geneva, 2002.
  • Wolman, R. (1994). Osteoporosis and exercise. BMJ, 309: pp. 400–403.
  • Zanoni, U. (2001). Grundlagen für die Umsetzung von Promotionsmassnahmen im Bereich Bewegung, Ernährung, Entspannung. Schlussbericht im Auftrag des Bundesamtes für Sport und von Gesundheitsförderung Schweiz.
     

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